Freitag, 4. Juni 2010

04.06.2010 Yosemite Falls

Der Tag beginnt mit einem Weckerproblem. Leider wurden wir nicht zu der Zeit geweckt, zu der wir aufstehen wollten. Jetzt heißt es Gas geben, damit wir vor den Massen in den Park und auf den Trail kommen. Wir geben Gas und sind noch zu einer akzeptablen Zeit am Trailhead. Hier haben wir jetzt ein Parkplatzproblem. Auch dieses lösen wir mit einer Ehrenrunde durch den Park. Jetzt aber wacker. Wir haben uns entschlossen, statt den vom Schnee versteckten Clouds Rest Trail, den Upper Yosemite Falls ein Besuch abzustatten. Wir wussten vorher ja schon, dass es viel bergauf gehen würde und das bestätigt sich. Erinnerungen an die Walter Wiggles werden wach - allerdings 30 x nacheinander. Switchback für Switchback geht es bergauf. Das Schlimmste am ganzen Trail ist, dass man permanent sein Ziel vor Augen hat, ihm trotz vieler Schritte aber nur marginal näher kommt. Nervig ist vor allem der permanent felsige Untergrund, der es einem nicht erlaubt in einem regelmäßigen Trittrhythmus zu kommen. Wir haben jedoch noch Glück, der Trail ist noch überschaubar bevölkert. Auch haben wir halbwegs Glück mit dem Wetter, denn es ist bei 20°C stark bewölkt. Wenn einem bei diesem steilen Bergaufstück auch noch die Sonne auf dem Kopf scheinen würde….

Nach 2,5 Stunden erreichen wir dann die Fälle. Ein schöner Anblick und ein mächtiges Getöse. Der Yosemite Creek ist auf Grund des reichlich vorhanden Schmelzwassers sehr gut gefüllt. Wir genehmigen uns erst mal ein Frühstück und zur Belohnung lächelt die Sonne auch mal kurz durch die Wolken. Das inspiriert mich dazu, erst mal dazu für eine halbe Stunde die Augen zu zumachen. Nach dem kurzen Nickerchen gehen wir ein paar Meter höher zum Yosemite Point. Damit haben wir das Tal von allen Seiten gesehen. Mittlerweile hat sich die Sonne wieder zurückgezogen und der Himmel zieht sich zu, als wenn es schneien würde. Tatsächlich fängt es an zu nieseln. Ein gutes Zeichen sich auf den Rückweg zu machen. Bergab ist zwar nicht so anstrengend wie bergauf, aber trotzdem sehr unangenehm zu gehen, da man nur von Stein zu Stein treten kann, die auch noch stellenweise nass waren. Von meinem Knie bekomme ich eine Mail nach der anderen, mit der Drohung den Betrieb einzustellen, wenn wir nicht bald auf vernünftigem Boden laufen. Der Trail ist mittlerweile auch sehr voll geworden, uns kommen wieder die aberwitzigsten Gestalten entgegen. Meine Favoriten: eine sechsköpfige mexikanische Familie mit einem BMI >45!! Die Männer -alle oben ohne- ziehen und schieben das mexikanische Mutterschiff gen Gipfel. Sie ist völlig apathisch in diverse Klagelieder versunken – wie die den Weg wieder runter schaffen wollen, bleibt uns ein Rätsel….

Störend sind vor allem Asiaten, die einfach geradeaus gehen, ohne an den engen Stellen auf Entgegenkommende Rücksicht zu nehmen. Es kommen uns auch viele Familien mit Kindern entgegen, wobei vielen Kindern anzumerken ist, dass sie auf diese Wanderung gar keine Lust haben. Sie haben IPod Stöpsel im Ohr und Videospiele in der Hand – warum fährt man mit denen nicht nach Disney Land??

Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder im Tal und machen noch einen kleinen Abstecher zu den Lower Falls, von wo man einen schönen Überblick von unserem Tageswerk hat.

Dann geht es zurück ins Hotel wo wir den Tag gemütlich mit Bier am Pool ausklingen lassen, denn die Sonne ist mittlerweile wettermäßiger Sieger...

1 Kommentar:

  1. "...ziehen und schieben das mexikanische Mutterschiff gen Gipfel..." Heeeerrlich :-)))))

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