Samstag, 27. Juni 2009

27.07.2009 Hochzeit in Chapel Hill

Heute war also der große Tag. Er begann damit, dass wir wieder zu der Smokingverleihfirma fuhren um unsere mittlerweile hoffentlich passenden Smoking abzuholen. Für immerhin 95$ sollte man erwarten können, dass man halbwegs gut gekleidet ist. In der Tat waren dann auch in der Größe geänderte Smokings da, meiner saß aber immer noch alles andere als perfekt. Mit der Hose werde ich vermutlich Probleme mit der Rechteverwaltung von Steve Urkel bekommen. Nun ja, zumindest hat sie kein Hochwasser mehr…

Danach bin ich zum Friseur gegangen. Es war mein erster Friseurbesuch in den USA und so war ich denn mal gespannt wie es hier so läuft: Man meldet sich wie in Deutschland an. Dabei gibt man dann alle möglichen Daten an. Von Größe über Gewicht, Schuhgröße Farbe der Unterbuchse – außer Fingerabdrücken fast alles so wie am Flughafen. Naja, nach 30 min bin ich dran. Meine persönliche Friseuse wird Joko Ono. Sie spricht weniger englisch als ich. Prima. Sie schnibbelt hier und kichert da und irgendwann wird der Rasierer weggenommen und ich bekomme die Haare gewaschen. Dann noch etwas mit der Schere gefummelt und Voila – ich sehe aus wie eine Kreuzung aus Forrest Gump und Private Paula…Für 25$ ein schnapp.

Um 15 Uhr geht es dann los. Wir ziehen unsere Smockingsäcke an und fahren zu der Kapelle. Da erleben wir dann American Entertainment: Ein kleiner Steven Spielberg rennt die ganze Zeit um uns herum und filmt alles. Wie wir die Einstecktücher bekommen, wie wir warten, wie wir was auch immer machen, er ist dabei. Da er offensichtlich seinen Zoom vergessen hat, haben wir immer die Kamera vor der Nase. Das nervt. Dann kommt noch die Fotografin und dasselbe Spiel von vorne. Irgendwann gibt die Hochzeitsmanagerin das go und wir stehen wie die Pinguine am Eingang. Als Trauzeuge ist es unsere Aufgabe, die Gäste vom Kapelleneingang zu den Sitzen zu bringen. Dabei sollen wir den Frauen einen Arm zum Einhaken anbieten. Das wissen aber wohl nicht alle Frauen und vor allem die dazugehörigen Männer, was hier und da schon für Verwirrung sorgt. Die Trauung sollte gegen 18 Uhr beginnen. Um 18: 10 Uhr sind aber max. 30 der geladenen 150 Gäste in der Kirche – u.a. fehlt die Braut. Hier lernen wir brasilianische Gelassenheit kennen. Man scheint Zeiten nur als ungefähre Empfehlung zu sehen…

Irgendwann ist die Braut da und die Trauung wird generalstabsmäßig abgespult. Da wir alle hintereinander auf der Treppe stehen, sehe ich leider nix außer dem Rücken meines Vordermanns. Da aber der Juniorspielberg seinen Zoom gefunden hat und die ganze Kirche eh mit Kameras voll ist, bekomme ich vielleicht mal ein Video…

Nach der Kirche ist vor der Kirche. Also wieder jede Menge Fotos und dann ging es zum gemütlichen Teil des Abends über. Das Brautpaar hatte die ganze Spice Street gemietet und da wurde dann gefeiert. Anders als in Deutschland wird hier aber zuerst getanzt und getrunken, dann geredet und spät abends dann gegessen. Brasilianer haben Rhythmus im Blut. Das merkt man. Nachdem es keine Caipirinhas mehr gab, wurde nur noch getanzt. Allerdings nur bis 2 Uhr, denn dann ist Ende. Das Gesetz will es so.

Wir nehmen wieder ein paar Absacker auf der Terrasse und freuen uns schon auf das Pool-BBQ…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen